Profit und Non-Profit
Was wir voneinander lernen können
Wir haben beide in unserer beruflichen Karriere die verschiedensten Bereiche sowohl im Profit-, wie auch im Non-Profit- Bereich kennengelernt: vom Modebetrieb über den Journalismus, von der Produktion, dem Handel und dem IT-Bereich bis hin zu unseren jetzigen Aufgabenfeldern in Wohlfahrtspflege, Betriebsrat und Beratung. Zudem sind wir durch unser Tun in beiden Bereichen, Profit wie Non-Profit, gut vernetzt und wissen um die verschiedenen Anforderungen. Diese Erfahrungen bieten uns die seltene Chance, in beiden Bereichen mit guter Feldkompetenz beraten zu können. Dabei stellen wir fest, dass es immer wichtiger wird, von der jeweils anderen Welt zu lernen:
Das Sozialwesen sieht sich immer mehr dem Kostendruck und der damit nötig gewordenen Effizienzsteigerung gegenüber. Die Leistungsträger versuchen mehr und mehr, Marktmechanismen in der sozialen Arbeit zu etablieren. Längst gibt es kaum noch Bereiche, in denen Fallpauschalen gezahlt werden, die "Fachleistungsstunde" gewinnt im Rahmen der stetigen Individualisierung der Hilfen immer mehr an Bedeutung. Hier entsteht immer mehr eine sich öffnende Schere zwischen dem fachlichen Anspruch, Klienten zu empowern und zu verselbstständigen und dem wirtschaftlichen Druck, die bewilligten Stunden auszuschöpfen sowie die eigene Auslastung hoch zu halten. Für Soziale Arbeit ist das ein neues Spannungsfeld, dass im Profit-Bereich lange bekannt ist, für das in der Sozialen Arbeit erst noch Lösungen erarbeitet werden müssen.
Profit-Unternehmen stellen zunehmend fest, welchen Wert Kommunikation und soziale Beziehungen unter den Mitarbeitern haben. Wurde vor einigen Jahren hier noch wenig auf soziale Effekte geachtet, stellt man heute fest welche Kosten ein schlechtes Sozialklima in Betrieben erzeugt. Dabei sind hier Steigerungen an Produktivität möglich und bedeutende Schätze der Kreativität zu heben. Hinzu kommt, dass der durch den demographischen Wandel zunehmende Fachkräftemangel es mehr als je zuvor nötig macht, Personal zu halten und zu entwickeln. Sozialräume und Annehmlichkeiten wie der viel zitierte Obstkorb sind da nur ein kleiner Teil. Wichtiger ist die Förderung einer guten und vor allem Wertschätzenden Kommunikations- und Unternehmenskultur. Bereiche, in denen Wirtschaft von den Kompetenzen der Sozialen Arbeit lernen und insbesondere von systemischer Betrachtung profitieren kann.
Hier liegt eine unserer Stärken: Erfahrung und Kompetenz in beiden Welten.